10 Fragen an Raimund Verspohl

Raimund Verspohl ist Fotograf und Grafikdesigner und einer meiner ältesten Münchner Twitterfreunde aus der Zeit als Twitter in Deutschland noch fast ein Dorf war. Ich habe ihn als 140-Zeichen-Künstler kennen, als Twittagessenspartner schätzen und seine Porträtaufnahmen lieben gelernt. Ich kenne nur wenige Fotografen, denen es auf so unnachahmliche Weise gelingt, das Wesen eines Menschen im Bild festzuhalten wie Raimund. Seine 10 Antworten hier sind auch wieder Beleg dafür, dass Twitter gerade nicht ungerichtete Schreie ins Nichts sind.

 

Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Bildmacher. Typochirurg. Textarchitekt.

Was begeistert Sie am allermeisten an Ihrem Business?
Die Chance, jeden Tag etwas neues zu entdecken oder etwas altes neu zu sehen. Und die Möglichkeit, den Blick auf die Welt mitgestalten und schärfen zu können.

Wer oder was inspiriert Sie?
Das Leben, die Menschen und die Musik.

Aus welchem Fehler haben Sie am meisten gelernt?
Zu viele Köche mitkochen lassen.

Vor vielen Jahren hatte ich einige Plakate für ein kleines Theater zu entwerfen. Jeder Schauspieler des hauseigenen Ensembles hatte immer ganz konkrete Vorstellungen davon, was alles auf ein Theaterplakat gehörte. Bei einem Entwurf machte ich dann den Fehler, allen gerecht werden zu wollen, anstatt alle gut gemeinten Ratschläge meiner Regie unterzuordnen. Das Plakat war zwar immer noch ansehnlich, aber weit davon entfernt, ein Filetstück zu sein. Und alle Köche waren unzufrieden.

Wer sind Ihre Wunschkunden?
Menschen, die Frage 2 ähnlich beantworten würden wie ich und die ihrer Umwelt mit Respekt und Wertschätzung begegnen.

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Sind der Kunde und ich gleichermaßen überzeugt vom Ergebnis einer Zusammenarbeit, dann ist das Erfolg.

Im weiteren Sinne bedeutet es einen Erfolg für mich, wenn der Vergleich zwischen dem ‚wo komme ich her‘ und dem ‚wo bin ich heute‘ positiv ausfällt.

Das entscheidet sich nicht auf dem Bankkonto, oder im Vergleich zu anderen. Hier zählt in erster Linie, was ich aus meinem Leben gemacht habe. Gemessen an meiner ganz persönlichen Ausgangsposition.

Welche Marketingmaßnahme kam oder kommt am besten an?
Das persönliche, echte und ehrliche Gespräch.

Ihr liebstes Social Media Tool?
Twitter.

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mindestens einmal stellen?
Warum mache ich das?

Wann und wo trinken Sie Ihren Espresso am liebsten?
In Gesellschaft. Nach dem Mittagessen. In einem Straßencafé.

 

Fotocredits: Stephanie Wiesner

 

Nächste Woche geht es weiter mit Daniela Kositza, Betreiberin des Café Kosy*s.