10 Fragen an Sylvia Löhken

Sylvia Löhken ist Coach für die starke Wirkung von leisen Menschen, also alle introvertierten Menschen, kurz Intros genannt. Sie weiß, wovon sie spricht, denn still und leise hat sie sich zwischen all den Extros über viele geschriebene Worte einen unübersehbaren Expertenstatus erarbeitet. Über ihre Twitteraccounts @SylviaLöhken und @LeiseMenschen, über ihr Buch „Leise Menschen – starke Wirkung“, über Fachartikel wie diesen macht sie klar: Die leisesten Leister bohren ohne großes Getöse die dicksten Bretter. Und hätte ich vorher gewusst, dass sie gar keinen Espresso mag, hätte ich sie auf jeden Fall trotzdem gefragt, ob sie meinen Lesern Antworten auf die zehn Fragen gibt. So ein bemerkenswerter Mensch ist sie.

Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
lernend
: möglichst viele von den Dingen und Perspektiven auf diesem Planeten erfahren, die mich interessieren – vor allem über das, was den Austausch zwischen Menschen gelingen lässt.
übersetzend: wichtige Informationen und Zusammenhänge so vermitteln, dass sie sich gut nutzen und anwenden lassen
begleitend: Menschen dabei helfen und sie ermutigen, ihren ganz eigenen Weg zu finden und zu gehen

Was begeistert Sie am allermeisten an Ihrem Business?
Das dritte Wort unter 1. – was für ein Privileg!

Wer oder was inspiriert Sie?
Jeder Mensch, der sich mutig und fragend auf die Suche nach seinem eigenen Weg macht – auch gegen den Wind, mit schwerem Herzen oder mit einer Eisenkugel am Fuß. Das ist es, was mich an am meisten beeindruckt – egal, ob bei Kunden, Kolleginnen oder Freunden. Solche Menschen setzen etwas in Bewegung und wirken auf ihre Mitmenschen zurück: Sie leben vor, machen Mut und werden zu Vorbildern.

Aus welchem Fehler haben Sie am meisten gelernt?
Ich mochte meine Führungsposition in einer internationalen Organisation und erst recht meine Selbstständigkeit. Deshalb habe ich mit der Entscheidung zu lange gewartet – das geht irgendwann an die Gesundheit. Gelernt habe ich: bei sehr zeitintensiven Vorhaben lieber eine Sache ganz tun – und die mit ganzem Herzen.

Wer sind Ihre Wunschkunden?
Kluge, leise Menschen.
Menschen, die kluge, leise Menschen besser verstehen wollen.

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Das unter Punkt 3 Genannte tun.

Welche Marketingmaßnahme kam oder kommt am besten an?
Wenn Menschen so großzügig sind, ihre guten Erfahrungen mit einem Service oder einem Produkt anderen mitzuteilen – das ist unschlagbar. Gerade lerne ich außerdem, mit wie vielen Menschen ich durch mein neues Buch „Leise Menschen – starke Wirkung“ ins Gespräch komme. Da hat meine Kollegin Susanne Westphal schon recht: Das geschriebene Wort trägt sehr weit.

Ihr liebstes Social Media Tool?
Twitter, denn es schafft die Möglichkeit eines vielseitigen und direkten Dialoges, der bei 140 Zeichen auf seine Substanz reduziert wird. Mit schönen Folgen: Via Twitter haben wir uns ja zum Beispiel auch kennengelernt…

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mindestens einmal stellen?
Wie sehr liebe ich das, was ich tue, auch als die Person, die ich inzwischen geworden bin?
(Diese Frage einmal jährlich in eine persönliche Klausur mitnehmen. Konsequenzen ziehen.)

Wann und wo trinken Sie Ihren Espresso am liebsten?
Ich trinke Grüntee. Und den am liebsten mit Freunden in Japan, in einem traditionellen Hotel mit heißer Quelle.
Jetzt muss ich womöglich mit einem Rausschmiss rechnen?

 

Nächste Woche geht es weiter mit Human Business Designer Uwe Hook.

Comments (4)

  1. Ein Interview, das Lust auf das Buch macht. Insbesondere werden sich wohl die „Leisen Menschen“ angesprochen fühlen. Aber davon gibt es viele. Als Titelzeile würde ich mir einen etwas spannenderen Text wünschen.

    • Das Buch ist definitiv lesenswert, nicht nur für Introvertierte, auch für Extros wie mich. Ich habe unter meinen Kunden immer wieder „leise Menschen“, die ein anderes Marketingkonzept brauchen als die „Rampensäue“. Aber was meinen Sie mit „als Titelzeile würde ich mir einen etwas spannenderen Text wünschen“? Bezieht sich das auf den Buchtitel (der gefällt mir gut) oder die Überschrift des Artikels (stimmt, die ist nicht reißerisch)? Da würde ich mich über eine kurze Rückmeldung freuen.
      Herzliche Grüße,
      Maren Martschenko

  2. Da habe ich mich selbst nicht so ganz klar ausgedrückt. Tatsächlich meinte ich die Artikelüberschrift. Es ist nun mal (leider) so, dass ein aufmerksamkeitsstarker Titel mehr sagt: „Lies mich!“ Und wir wollen doch, dass unsere Artikel auch gelesen werden 🙂

  3. Lieber Klaus, vielen Dank für den Hinweis. Möglicherweise liegt es an meiner Haltung „Keep it simple“, dass die Überschrift nur das Wesentliche enthält. Wenn ich mir meine Blogstatistiken ansehe, stelle ich fest, dass es gerade die 10-Fragen-Interviews sind, die mit Abstand am meisten geklickt werden, auf die Leute mich ansprechen und aus denen zitiert wird. Wie sind Sie denn auf den Artikel aufmerksam geworden?

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