10 Fragen an Webdesignerin Ricarda Kiel

Ricarda Kiel ist Webdesignerin. Aber nicht nur das! Sie ist auch Gründerin von „Die gute Website“, einem Schritt-für-Schritt-Kurs, der kreativen Selbständigen hilft, ihre eigenen Websites selbst zu erstellen. Eine Webdesignerin, die sich mit ihrer Geschäftsidee überflüssig macht? Ich dachte: “Was für eine verrückte Idee! Die muss ich kennenlernen.” Gedacht, getan. Letztlich ist “Die gute Website” die logische Konsequenz des DIY-Trends. Kreative Selbermacher können sich heute so vielfältig vermarkten, also auch eine gute Webseite bauen – dank Ricardas guter Anleitung.

Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Sonnig. Wolkig. Werkstatt.

Was begeistert Sie am allermeisten an Ihrem Business?
Dass ich jeden. einzelnen. Tag. so viel über mich lerne – alles, was ich „geschäftlich“ tue, hat mit mir insgesamt zu tun. Und alles was ich über mich lerne oder erfahre, fließt in meine Arbeit zurück.

Wer oder was inspiriert Sie?
Ganz klassisch: andere Menschen inspirieren mich. Ich bin sehr empfänglich für die Geschichten und Biografien anderer, nehme die auf und trage sie in mir herum. Und Bücher inspirieren mich natürlich. Allein schon durch ihren Gedrucktgeruch. Und einzelne Wörter. Heute zum Beispiel: Purzel. Und komische Dinge wie nur an einer Hand Nagellack zu tragen oder ein fremder Einkaufszettel, den man auf der Straße findet.

Aus welchem Fehler haben Sie am meisten gelernt?
Oh, lange Geschichte. Kurzfassung: eine Entscheidung, die ich getroffen habe, nicht wirklich zu besitzen. Das habe ich viel später nachgeholt, und dieser Prozess des nachträglichen Aneignens einer großen Entscheidung war sehr lehrreich.

Wer sind Ihre Wunschkunden?
Meine Wunschkunden sind Menschen, die reflexhaft experimentieren, also etwas ausprobieren und dann schauen, was passiert. Reflektiert sind sie, ja, aber nicht bis zur Starre. Sie mögen Wörter, haben eine Idee und einen Plan und spüren, dass selbst etwas technisch-nerviges wie eine Website für sie relevant sein könnte.

Was bedeutet für Sie Erfolg?
Meine Briefe zu schreiben und die ehrlichen, berührenden, lustigen, lebendigen Antworten darauf.
Anderen etwas beizubringen, das ihnen mehr gibt als sie ursprünglich angefragt hatten.
Die Websites, die meine Kursteilnehmer selber bauen. Ganz alleine, durchdacht und schön. Und ich stehe daneben, stolz wie eine Tennis-Mutti und kann nicht aufhören zu grinsen.

Welche Marketingmaßnahme kam oder kommt am besten an?
Überhilfreiche und angewandte Erstberatungen per Telefon oder Mail. Ich kann meinen Mund nicht halten, wenn ich im Gespräch mit jemandem bin und mir etwas einfällt, was ihm oder ihr helfen könnte. Und die Briefe.

Ihr liebstes Social Media Tool?
Gilt E-Mail? Nee, ne? Dann Pinterest.

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mindestens einmal stellen?
Wem du dienst – wessen Welt du besser machst?

Wann und wo trinken Sie Ihren Espresso am liebsten?
Damals in der Werkstatt in Vicenza, wo eine dunkelhaarige Goldschmiedin mir den ersten Espresso meines Lebens zubereitete, nach Art ihrer sizilianischen Tante: die ersten Tropfen aus der Mokka-Kanne wurden mit unheimlich viel Zucker verquirlt, bis daraus ein ganz leichter, lieber Schaum entstand. Den ploppte sie löffelweise in jede Tasse und füllte ihn mit Kaffee auf. Das habe ich mehrfach vergeblich versucht nachzumachen.
Heute in der Bar Centrale in der Nähe vom Marienplatz in München. Dort ist beinah Italien, nur ohne Zuckerschaum.

Vielen Dank für das Gespräch, Ricarda!

Nächste Woche geht es weiter mit Markenanwalt Michael Voltz.

 

Fotocredits: Tobias Leipnitz

Comments (2)

  1. […] 10 Fragen an Webdesignerin Ricarda Kiel Maren Martschenko (@zehnbar) in Martschenko Markenberatung: Ricarda Kiel ist Webdesignerin. Aber […]

  2. Katharina

    Ich habe mich sehr über das Interview gefreut! 10 Fragen, 10 Antworten und zwei kreative Frauen. Ich bleibe weiter am Ball.

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