Die richtige SEO-Strategie für Ihre Marke – Gastbeitrag

Sie haben persönlich einen guten Eindruck auf einen potenziellen Auftraggeber gemacht, oder Sie wurden von jemandem wärmstens weiterempfohlen. Jetzt ist Ihr Gegenüber neugierig oder sucht nach weiterer Bestätigung. Was ist der nächste Schritt? Ihr Name oder Ihre Firma, oder gerne beides zusammen, werden gegoogelt. Werden Sie gefunden? Vielleicht.

Andere häufig auftretende Situation: Jemand sucht bei Google Informationen zu einem Thema. Zu Ihrem Thema! Werden Sie gefunden? Wahrscheinlich nicht.

Marke ist das, was über Sie gesagt wird, wenn Sie den Raum verlassen. Der „Raum“ Internet spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Entsprechend gewinnt die Suchmaschinen-Optimierung, auf Englisch „Search Engine Optimization“ (SEO), an Bedeutung. Zu einer erfolgreichen SEO-Strategie gehört allerdings mehr, als ein paar Keywords auf einer Website zu platzieren. In ihrem Gastbeitrag zeigt Cathrin Tusche, Online-Marketer, Wesentliches und Wirksames in Sachen SEO auf:

In fünf Schritten zur erfolgreichen SEO-Strategie für Ihre Marke

SEO ist immer mal wieder Veränderungen unterworfen, was heute noch „in“ ist, kann morgen schon von einem Google-Update über den Haufen geworfen werden. Viele Selbständige und kleinere Unternehmen ohne eigene Marketingabteilung stehen dabei vor dem Problem, dass sie kaum hinterher kommen, welche SEO-Maßnahmen sinnvoll sind und wie man strategisch vorgehen kann. Außerdem ist die zur Verfügung stehende Zeit ein kritischer Faktor.

Es kommt also darauf an, sich Ziele zu setzen, Prioritäten zu bestimmen und eine Strategie festzulegen. Im Rahmen einer SEO-Strategie lohnt es sich auch, die eigene Positionierung und auch das eigene Angebot zu überprüfen.

1. Finden Sie die richtigen Keywords

Für den Aufbau Ihrer Marke und SEO ist es wichtig, eine ausführliche Keyword-Recherche zu betreiben. Denn anhand der richtigen Keywords, die auch ein hohes Suchvolumen haben, können Sie für die Nutzer relevante Texte erstellen. Denken Sie bei Keywords nicht nur an ein einzelnes Wort, sondern auch Wortkombinationen (long tail keyword) und v.a. auch Fragen, die immer mehr in den Suchschlitz bei Google eingegeben werden (z.B. was ist …, wie kann ich …). Bieten Sie Lösungen für die Probleme Ihrer potentiellen Kunden.

Wenn Sie ein neues Produkt einführen möchten, das noch nicht bekannt wird, ist SEO natürlich nicht die richtige Strategie. Die Nutzer kennen ja noch nicht den Namen, deshalb bietet sich für eine reine Branding-Kampagne die Anzeigenschaltung mit Google Adwords an.

2. Erstellen Sie interessante Inhalte für Ihre Nutzer

SEO bedeutet heutzutage thematisch relevante und für die Nutzer hochwertige Inhalte zu liefern. Denn Google möchte die besten Webseiten, die zur Suchanfrage passen, in den Suchergebnissen zeigen. Inhalte können in Form von Texten auf der Website, Blogartikeln, Videos, Podcasts oder Grafiken vermittelt werden, ganz nach dem Marketing-Motto „Content is king“. Diesen Content zu verteilen, ist die Aufgabe der Sozialen Netzwerke. Damit ziehen Sie nicht nur Nutzer auf Ihre Website, sondern schaffen auch einen Wiedererkennungswert für Ihre (Ich-)-Marke.

Eine starke Grundlage für Ihre Marke ist z.B. die Verteilung von kostenlosen ebooks oder Anleitungen. Auch FAQs oder Whitepaper führen Besucher zu Ihrer Website. Das ist SEO und Branding gleichermaßen!

3. Seien Sie aktiv in den sozialen Netzwerken

Die Präsenz in den sozialen Medien allein hat wahrscheinlich noch den wenigsten Unternehmen konkret einen Auftrag verschafft. Wenn Sie mit Hilfe der sozialen Medien bekannt werden und Ihre Marke stärken möchten, ist es aber wichtig „gesehen werden“. Und die Netzwerke sind ein ideales Mittel, um eine Markenpräsenz aufzubauen und seinen Content zu verteilen. Der wichtige Punkt ist das Kommunizieren mit Ihren Fans und Followern, die dann auch Ihre Inhalte teilen werden.

Für das Ranking Ihrer Website spielen die „social signals“ zwar noch keine große Rolle, aber es gibt deutliche Hinweise darauf, dass Google+-Aktivitäten sehr gut in den Suchergebnissen ausgespielt werden. Sie werden feststellen, dass mehr Aktivität in den sozialen Medien auch über die Weiterleitungen (referrals) für mehr Besucher auf Ihrer Website führen.

Für Ihre Markenbildung ist es wichtig, dass Sie möglichst immer das gleiche Profilbild und den gleichen Namen in den sozialen Netzwerken verwenden.

Wenn Sie regelmäßig Blogartikel veröffentlichen, sollten Sie unbedingt ein Google+-Profil und eine Google+ Authorship einrichten. Das hat keinen direkten Einfluss auf das Ranking Ihrer Website, führt aber dazu, dass Ihr Artikel mit Ihrem Bild in den Suchergebnissen erscheint. Das wiederum kann die Klickrate erhöhen.

4. Bauen Sie Beziehungen auf

Ein weiterer wichtiger SEO-Aspekt ist der Aufbau von Backlinks, also Verlinkungen, die von anderen Websites auf Ihre Website verweisen. Google misst dem natürlichen (also nicht gekauften) Linkaufbau sehr viel Bedeutung bei. Viele Backlinks zeigen Google, dass die Website interessant sein muss, wenn viele Leute auf sie verweisen. Der Aufbau von Links dient insofern Ihrem Branding, dass Sie Verbindungen schaffen und Beziehungen aufbauen, beispielsweise durch Kooperationen mit anderen Websitebetreibern.

Leider wurde das „linkbuilding“ von vielen Websites durch unsaubere Methoden, wie den Ankauf von Tausenden von minderwertigen Links, ausgenutzt. Auch die Verteilung von Content in Form von Gastartikeln, die nur für SEO-Zwecke geschrieben wurden, zählt dazu. Diese Methoden werden nun von Google abgestraft. Allerdings ist es immer noch wichtig ein hochwertiges Linkprofil zu erstellen. Das bedeutet, dass diese Links von thematisch relevanten und verwandten Websites kommen sollen. Außerdem ist es wichtig, dass mit dem richtigen Linktext (nämlich auch z.B. mit dem Markennamen) auf Ihre Website verwiesen wird.

Ihre Marke können Sie durch Linkaufbau in vielfacher Weise stärken, z.B. mit Infografiken, die auf anderen Websites eingebettet werden können und die einen Link auf Ihre Website haben. Auch Gastartikel, Pressemitteilungen auf guten Presseportalen oder auch Interviews sind übrigens ein sehr wirksames Branding- und SEO-Instrument.

Grundsätzlich kann man sagen, dass je mehr hochwertige Signale von außen auf Ihre Website zeigen, umso mehr versteht Google wie wichtig die Marke ist und damit die Authorität und Authentizität.

5. Messen Sie den Erfolg

In Ihrem Webanalyse-Tool, wie Google Analytics oder auch Social Media Monitoring Tools, können Sie nicht nur reine Besucherzahlen messen, sondern auch Branding-Aktivitäten.

Messen Sie beispielsweise folgende Metriken:

  • Anstieg der „branded search“, d.h. Suchbegriffe, die mit Ihrer Marke zu tun haben
  • Anstieg der „social mentions“ durch Erwähnungen (mit Tools wie socialmention.com)
  • Steigerung der Anzahl der Newsletter-Abonnenten, der wiederkehrenden Besucher etc.
  • Anstieg der Besucher Ihres Blogs, der Verweildauer, der Seitenaufrufe
  • Anstieg der Follower und Fanzahlen in den Social Media Netzwerken, in denen Sie aktiv sind

Fazit

Die Markenbildung im Online-Bereich ist zu einem wichtigen Bestandteil von SEO geworden. Wenn Sie eine SEO-Strategie erarbeiten und einen Schritt nach dem anderen umsetzen, werden Sie auch den Erfolg sehen können.

Bei allen Aktivitäten rund um Online-Branding und Online-Marketing-Maßnahmen wie SEO geht es vor allem um Kontinuität, Authentizität, Inhalte und um den Aufbau von Beziehungen.


Cathrin Tusche Online MarketingCathrin Tusche ist Kommunikationswirtin (BAW) und Online-Marketing Managerin (IHK). Seit 20 Jahren ist sie im Internet- und IT-Business tätig und immer noch begeistert von der digitalen Welt. Sie erstellt Online-Marketing-Strategien für Selbständige und kleinere Unternehmen. Sie ist Dozentin an der IHK Akademie München und gibt Workshops zu verschiedenen Online-Marketing-Themen. Sie finden sie im Web unter www.tusche-online.de oder bei Facebook.

Comments (1)

  1. Ich selbst bin seit über drei Jahren im Bereich Social Media Management und SEO aktiv. Mein persönlicher Eindruck ist, dass hochwertiger Content, langfristig gesehen, immer noch die effektivste Methode zur langfristigen Sicherung eines guten Google-Rankings ist. Auf qualitativ minderwertige Texte von sogenannten „SEO-Experten“ habe ich von Anfang an konsequent verzichtet. Stattdessen versuche ich mich auf einige Teilaspekte von Social Media und Online Marketing zu konzentrieren und dazu gezielt interessanten Content zu veröffentlichen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert