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Maren und Bernward Jopen sind zwei außergewöhnliche Unternehmer. Sie haben ein Unternehmen gegründet für einen Markt, den es vorher gar nicht gab: Sie haben Europas erstes und bislang einziges Prison Entrepreneurship Program, das Leonhard Programm ins Leben gerufen. Durch eine unternehmerische Qualifizierung schaffen sie Strafgefangenen eine neue berufliche Perspektive. Mich begeistern ihr persönliches Engagement und die gelebte Wertschätzung unter Mitarbeitern, Teilnehmern und Referenten.
Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?
Maren Jopen (MJ): unvoreingenommen, enthusiastisch, wertschätzend
Bernward Jopen (BJ): engagiert, findig, aufgeschlossen
Was begeistert Sie am allermeisten an Ihrem Business?
MJ: Was für eine Wirkung es haben kann, Menschen auf neue Ideen zu bringen.
BJ: Der Eindruck, dass es uns gelingt, innerhalb weniger Wochen das Vertrauen unserer Kursteilnehmer im Gefängnis zu bekommen – die Grundlage für alle weitere Arbeit.
Wer oder was inspiriert Sie?
MJ: Die Dolomiten.
BJ: Mutige Menschen, die mit Überzeugung schwierige Botschaften vertreten
Aus welchem Fehler haben Sie am meisten gelernt?
MJ: Ich finde, sobald man aus einem Fehler wirklich gelernt hat, ist es kein Fehler mehr, sondern eine Erfahrung, die einen weitergebracht hat. Insofern: ich bereue nichts.
BJ: Dass ich oft zu schnell und zu ungeduldig war und damit so manchen überfordert habe
Wer sind Ihre Wunschkunden?
MJ: Wir sorgen dafür, dass weniger Menschen nach einer Haftstrafe wieder rückfällig werden. Das stabilisiert Familien, spart Geld, die Straßen werden sicherer. Insofern ist die Gesellschaft unser Kunde. Eine unvoreingenommene Gesellschaft, das ist mein Wunsch.
BJ: Für unser neues Projekt Second Life Solutions (Open Innovation Projekte mit Gefangenen aus bayerischen Gefängnissen):
Was bedeutet für Sie Erfolg?
MJ: Menschen mit unseren Botschaften zu erreichen und zu sehen, wie sich ihr Leben nachhaltig zum Guten wendet.
BJ: Ein mit Zähigkeit und Geduld erzieltes bedeutendes Ergebnis
Welche Marketingmaßnahme kam oder kommt am besten an?
MJ: Bei uns heißt es: seeing is believing. Wer einmal als Gast bei einer unserer Veranstaltungen im Gefängnis dabei was, versteht, was dort passiert und warum unsere Initiative wichtig ist.
BJ: PR-Arbeit bei Leonhard, d.h. Aufbau eines Unterstützernetzwerks durch
Ihr liebstes Social Media Tool?
MJ: Social Media spielt bei uns nur eine untergeordnete Rolle. Wir haben ein Facebook-Profil, welches recht rege besucht wird. XING nutze ich, um Kontakte zu knüpfen. Das war’s aber auch schon.
BJ: LinkedIn
Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mindestens einmal stellen?
MJ: Machst du das Ganze nur wegen des Geldes oder siehst du auch wirklich einen Sinn hinter dem, was du tust?
BJ: Bin ich hier am richtigen Platz?
Wann und wo trinken Sie Ihren Espresso am liebsten?
MJ: Morgens, wenn mein kleiner Sohn auf mir herumkrabbelt.
BJ: Auf einem Barhocker bei uns zuhause in der Küche
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Leonhard-Programm wird gefördert durch den Europäischen Sozialfonds und lebt vor allem durch das finanzielle und persönliche Engagement eines großartigen Netzwerks. Hier können Sie nachlesen, wie Sie Leonhard unterstützen können http://www.leonhard.eu/mithelfen