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Um die Jahrtausendwende wurde der Megatrend „Female Shift“ – der steigende Einfluss von Frauen in Wirtschaft und Gesellschaft – ausgerufen. Gleichzeitig nimmt die Digitalisierung der Gesellschaft zu. Zeit für eine Bestandsaufnahme: Wie weiblich ist heute die Kommunikation im Internet? Welchen Einfluss haben Frauen in den sozialen Netzwerken? Welche Rolle nehmen Männer in der digitalen Kommunikation ein? Welche Auswirkungen hat das auf die Netzwerkökonomie? Diesen Fragen bin ich anlässlich meines Vortrags für den Webscout Kongress 2011 nachgegangen.
Die Zukunft des Webs sei weiblich stand im Internet zu lesen. Es gehe ein feministischer Ruck durchs Netz wurde auf Twitter berichtet. Der Blogger-Nachwuchs sei weiblich. Einerseits.
Auf der anderen Seite forderte die Zeit die Frauen auf „Sag’ doch auch mal was“. Der Standard ging anlässlich der re:publica 2010 sogar soweit zu behaupten, im Netz gäbe es „lauter Perverse und keine Frauen“.
Von den Top 100 der deutschen Blogs werden 20 von Frauen kuratiert schreibt die Süddeutsche. Auch die Kommentarfelder von Blogs sind überwiegend in Männerhand. Die sozialen Netzwerke werden laut Focus dagegen mehrheitlich von Frauen genutzt: 59% im Gegensatz zu 45% bei den Männern. Allerdings verwenden Frauen auf Twitter häufiger protected accounts und künstliche Twitternamen. Auf Facebook schreiben Frauen vor allem über Katzen und Kochen.
Eine andere Studie besagt, dass der durchschnittliche Community Manager in Deutschlands Unternehmen männlich sei.
Fazit: Je nachdem in welcher Ecke des Internets wir uns befinden treffen wir also auf besonders viele Frauen oder Männer. Eine Ausgewogenheit scheint es nicht zu geben.
Experten führen das zurück auf unterschiedliche soziologische Prägungen. Ich erlebe das auch bei meinen Workshops und Vorträgen. Frauen halten sich eher zurück bei öffentlichen Meinungskundgebungen, beim virtuellen Netzwerken ohne reale Gegenüber und beim fokussierten Kommunizieren von beruflichen Themen.
Allerdings stelle ich mir die Frage: Wird es jemals einen female shift geben, wenn wir weiterhin die Unterschiede zwischen Männern und Frauen im Netz herausstellen? Werden die Verhältnisse dadurch nicht fest betoniert?
Grundsätzlich ist die Kommunikation in sozialen Netzwerken sehr von einem kooperativen und kommunikativen Stil geprägt – also klassisch weiblichen Eigenschaften. Private Themen, die ursprünglichen Frauen zugeordnet wurden, haben einen großen Anteil in der neuen Öffentlichkeit von Blogs und Social Networks (sehr viele Social Media Aktivisten scheinen z.B. Katzenliebhaber zu sein).
Für mich zeigt sich der wahre Female Shift in drei Aspekten:
1. Wir entwickeln ein neues Verständnis von Öffentlichkeit und Privatheit.
2. Alles, was uns im Social Web ausmacht, sind Beziehungen – die Basis jeder Materie wie Quantenphysiker Hans-Peter Dürr herausgefunden hat.
3. Wir tauschen uns unabhängig von „ranks or titles“ zu Themen aus, die uns begeistern. Egal ob Kochen oder Karriere. Und Begeisterung ist laut Hirnforscher Gerald Hüther „die Gießkanne mit dem Dünger für unser Gehirn“.
In diesem Sinne sehe ich dem Female Shift gelassen entgegen und werde nicht mehr über Männer und Frauen im Social Web reden, sondern nur noch über Themen, die begeistern, digital oder analog.
Female Shift – eine Bestandsaufnahme in der digitalen Kommunikation
Comments (4)
Hach! Guter Artikel, danke. Besonders mag ich diesen Satz: „Alles, was uns im Social Web ausmacht, sind Beziehungen“ der mein Verständnis von Social Web gut darstellt.
Liebe Martina, vielen Dank für das Feedback. Ich freue mich, dass Du meine Einschätzung teilst. Auf dem Kongress selbst hat der Vortrag sehr polarisiert und viele Fragen aufgeworfen. Das war sehr spannend.
Ich habe diese Woche einen Vortrag beim Women Business Club von MLP gehalten.
Nur Frauen als Zuhörerinnen.
Immer wieder habe ich den Daumen auf den Punkt gelegt, dass es auf das Wort und die Bedeutung des Wortes Social ankommt.
Weil es aus meinem Verständnis heraus sonst langfristig keinen ROI gibt.
Sehr wahr. Daran schließt sich natürlich gleich die nächste Herausforderung: Wie misst man den ROI sozialer Beziehungen? Rein finanzielle Aspekte greifen zu kurz. Das ist sehr schön in diesem Artikel beschrieben http://blogs.forrester.com/augie_ray/10-07-19-roi_social_media_marketing_more_dollars_and_cents Hinzu kommt, dass vieles, was gelungene Kommunikation im Social Web ausmacht, nicht quantifizierbar ist: Oder wie misst man Begeisterung?