re:publica XI – Mein Rückblick

Das berühmte erste Mal ist meist mit großen Erwartungen verbunden, und danach: Ernüchterung. War ganz ok, und auch klar: Das war nicht das letzte Mal. So ging es mir mit der re:publica XI.

Es gab eine große Auswahl an Themen und Vorträgen, so vielfältig wie die Welt der Blogger, so vielfältig wie unsere digitale Gesellschaft. Ich hatte die Qual der Wahl, manches Mal allerdings fiel die Entscheidung nicht auf inhaltlicher Basis, sondern, wo bekomme ich einen Platz. Wie auf jeder Konferenz gab es gute und schlechte Redner, genau wie es gute und schlechte Blogger gibt. Interessant fand ich, wie sich einige Exemplare der männlichen Spezies gegenseitig zu übertrumpfen versuchten, wer länger bloggt. Sorry Guys, das interessiert mich nicht. Erstaunt hat mich auch, wie negativ die Tonalität auf der Twitterwall war. Das ewige Klagen über das überlastete WLAN hat mich am Ende mehr genervt als die Technik selbst.

Schön war, all die digitalen Kontakte im echten Leben zu treffen und mehr als 140 Zeichen persönlich auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen, Impulse für die eigene Arbeit zu bekommen.

Folgende drei Panels haben einen besonders bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen:

Jügen Ertelt // Medienkompetenz #wtf: Konkretisierung eines Bildungsziels zwischen Allheilmittel, Teilhabe und Führerscheinen

Was bleibt?
– Medienkompetenz ist unerlässlich für die Befähigung zur Teilhabe an der digitalen Gesellschaft
– Ins Pflichtenheft der Medienkompetenz gehört Brechts Radiotheorie kombiniert mit den Ansprüchen von Dieter Baake
– Facebook ist brauchbar auch wenn es böse ist
– Die Rolle des Vermittelnden ist die Rolles eine Navigators bzw. Katalysators

Michael Praetorius // Virtueller Rundfunk: Wer reguliert das Internet?

Was bleibt?
– Es gibt keinen freien oder gesicherten Zugang zum virtuellen Rundfunk, da alles privat betrieben wird
– Digitale Streuartikel: Statt Kugelschreiber mit Logo verteilen Sender Inhalte im Netz mit Logo
– Es gibt ein enges Geflecht zu klassischen Medien
– Es gibt nicht Blogger und Journalisten, sondern nur Publizisten
– Guter Content ist: Searchable, likeable, shareable

Katrin Rönicke // Blogger_Innen im Gespräch über das Thema Frauen im Netz

Was bleibt?
– 60% der Blogs werden von Frauen kuratiert
– Nur 5% der Blogs in den Charts sind von Frauen
– Ursache dafür sind Stereotypen
– Wesentlich: Frauen und Männer gehen anders um mit dem Wettkampf um Relevanz

Selbstverständlich gab es noch viele andere interessante Vorträge, aber vom ersten Mal bleibt einem eben nur das Wesentliche in Erinnerung. In den wichtigsten Nebenrollen: Die Espresso-Ambulanz vor dem Friedrichstadtpalast und die Organisatoren. Vielen Dank Euch, dass Ihr Ruhe im Chaos bewahrt habt. Ich freue mich schon auf die re:publica XII.

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