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Kleine Unternehmen haben keinen Inhouse-Spezialisten für das Marketing, meist noch nicht einmal ein festes Budget fürs Marketing eingeplant. Kleine Unternehmen sind zumeist inhabergeführt, und der Inhaber, die Inhaberin ist stark in das operative Geschäft eingebunden. Klar, du als Chef oder Chefin bist das Gesicht der Firma, Kunden wollen direkt mit dir sprechen. Die Mitarbeitenden stimmen die wesentliche Prozesse immer noch einmal mit der Geschäftsleitung ab. Das kostet Zeit. Zeit, die fehlt für strategische Überlegungen, wozu natürlich auch die sinnvoll abgestimmte Planung von Marketingmaßnahmen gehört. Insofern ist es logisch, dass es diese Menschen – genau wie selbständige Einzelunternehmer:innen – sagen: „Ich habe keine Zeit und kein Geld für Marketing.“ Darauf verzichten können sie allerdings auch nicht.
Das führt zum klassischen – nennen wir es – „Ad-hoc“-Marketing. Gern genommen in Zeiten der Flaute und eingeläutet mit dem Satz „Wir müssen mal wieder was fürs Marketing machen!“ Da wird ein lange überfälliges Kundenevent aus dem Boden gestampft, ein eilig zusammengezimmertes Werbemailing verschickt, ein angestaubtes Newsletter-Konzept aus dem Archiv geholt. Interessanterweise sind das genau die Maßnahmen, die sehr aufwändig in der Organisation sind, also erst recht viel Zeit und Geld kosten, und einmal durchgeführt einen sehr geringen Wirkungsgrad haben.
Viel geschickter wäre es, diese Zeit der Flaute zu nutzen, mit einem Sparringspartner eine stimmige Strategie zu entwickeln, die sich neben dem Geschäftsalltag ohne Spezialisten umsetzen lässt und durch wenige aufeinander abgestimmten Maßnahmen auch mittel- und langfristig wirkt – ich nenne sie die Espressostrategie®, weil sie klein und stark ist wie ein Espresso und auch mit schmalem Budget müde Marketingkonzepte munter macht.
Achte bei der Wahl deines Sparringspartners, deiner Sparringspartnerin darauf, dass du es nicht mit einem:einer der klassischen Latte-Macchiato-Vertreter:innen zu tun hast und mehr heiße Luft als Kaffee serviert bekommen, sondern wähle jemandem, der oder die dir wie das obligatorische Glas Wasser zum Espresso mit erfrischender Klarheit bei der Entwicklung deiner Espressostrategie zur Seite steht.
Comments (4)
Gut analysiert und gut beschrieben. Es sind die genau diese Fallen, in die unsere Kunden geraten. Das ist in der Hotellerie und Gastronomie nicht anders als in vielen anderen Branchen. Vielleicht mit dem Unterschied, dass es noch nicht einmal alte Konzepte gibt, die man aus der Schublade ziehen kann. Hotelmarketing und Restaurantmarketing werden ganz besonders spontan betrieben und versenken oftmals mehr Geld als sie einbringen. Dies ist allerdings nicht dem Marketing an sich, sondern der mangelnden Einsicht und fehlenden Planung anzukreiden.
Wir bleiben dennoch heldenmutig – mit fundiertem Rat statt heißer Luft 😉
Viele Grüße aus Wiesbaden
Andreas Pfeifer / Die Heldenhelfer
Lieber Andreas, vielen Dank für den Kommentar.
Ich würde den Aspekt der mangelnden Einsicht und der fehlenden Planung noch etwas differenzieren. Wichtiger Bestandteil der strategischen Planung sind die Fokussierung und die Reduzierung. Förster&Kreuz haben das kürzlich in einem Blogbeitrag sehr treffend beschrieben http://home.foerster-kreuz.com/2011/04/curry-picasso-und-die-drei-schritte-zu.html
Ich beobachte, dass für viele Unternehmer nicht das theoretische Fokussieren die größte Herausforderung ist – hier herrscht oft große Einsicht. Die Reduzierung in der Praxis konsequent umzusetzen, im Corporate Design und bei der Planung konkreter Marketingmaßnahmen eine klare Linie zu ziehen, dazu fehlt vielen der Mut. Einen Bauchladen vor sich herzuschleppen macht ihnen weniger Angst. Dabei sollte es gerade umgekehrt sein.
Also ich hätte echt nicht gedacht dass man die Sache auch so sehen kann. Es wundert mich wirklich selten was im Netz steht, aber dies ist schon irgendwie anders.
Liebe Mony Eiche, vielen Dank für den Kommentar. Ich würde mich freuen, wenn Sie Ihre Verwunderung noch etwas mehr ausführen. Inwiefern sehen Sie es anders mit dem Marketing? Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Fragt herzlich grüßend, Maren Martschenko