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Hochalm, 1430m

Frühling all überall … Zeit für die erste Wanderung ohne Schneeschuhe. Von Bergfreak Robert habe ich den Tipp mit der Hochalm bekommen. Ganzjährig begehbar. Gute drei Stunden Wanderung, nicht zu viele Höhenmeter. Bestens geeignet für einen Outdoor-Rookie wie mich.

Ich habe mich für die mir empfohlene Aufstiegsvariante vom Sylvensteinsee über die Hölleialm entschieden.

Erste Überraschung: Der Weg war schneebedeckt vom ersten Meter an. Zum Glück war der Pfad meist so fest getrampelt, dass er auch mit normalen Wanderschuhen zu bewältigen war. Am Ende habe ich allerdings meine Hosenbeine auswringen können. Gamaschen wären ratsam gewesen.

Zweite Überraschung: Niemand außer mir war unterwegs. Das habe ich noch nie erlebt. Nur das Plätschern des Bergbaches und das Zwitschern der Vögel als Soundtrack im Ohr zu haben hat schon etwas Meditatives.

Auf halber Höhe habe ich eine lange Brotzeit-Pause in der Sonne vor der Holleialm eingelegt und in meinem Buch „Vom Wandern – neue Wege zu einer alten Kunst“ gelesen. Dann folgte die zweite Hälfte des Aufstiegs über Almwiesen. Hier bin ich teilweise bis zum Oberschenkel in den sulzigen Schnee eingesunken, aber das konnte mich nicht abhalten, den Gipfel zu stürmen, wo ich freudig von einem Hund mit Herrchen begrüßt wurde. Beide hatten offensichtlich das Bedürfnis, ihre Freude über den herrlichen Ausflug mit Jemand teilen zu wollen. Ich habe dafür ja notfalls Facebook. Das Schöne an dieser Tour ist, dass man fast ständig in der Sonne geht und immer eine großartige Aussicht genießt. Der Gipfel ist trotz der niedrigen Höhe baumfrei und beschert einem einen einmaligen Blick ins Isartal Richtung Norden und auf die Zugspitze im Süden.

Dritte Überraschung: Es war so warm, dass ich im T-Shirt gehen konnte und so den ersten Sonnenbrand des Jahres bereits im März hatte. Lektion gelernt: Nicht nur Gesicht, sondern auch Arme mit Sonnencreme einschmieren.

Dieser Tag war genau das, was ich mir unter Entschleunigung vorstelle. Das Datum habe ich schon vergessen, aber die ganzen Momente sind noch frisch im Kopf. Es ist so schön zu wissen, dass es davon noch ganz viel vor der Haustür gibt.

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