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Spitzstein, 1596m

Spontane Feiertagswanderung. Ich war seit meiner Wanderung auf den Gindelalmschneid einfach zu lange schon nicht mehr in den Bergen gewesen. Geschäftsreisen und Veranstaltungen am Wochenende haben mich davon abgehalten. Inspiriert von Gipfelglück, dem wirklich großartigen Blog von Stefanie, mittlerweile meine erste Adresse für Wanderziele in den bayerischen Hausbergen, habe ich den Spitzstein an der Grenze zu Tirol ausgesucht. Er liegt im Chiemgau nahe Aschau. Ausgangspunkt war das schöne Sachrang. Es gibt zwei Auftstiegsvarianten. Auch hier bin ich der Empfehlung von Gipfelglück gefolgt und habe mich entgegen allen anderen Wanderern für die Route durch den Wald entschieden. Dort lag zwar noch viel Schnee, aber dafür hatte ich den ganzen Weg für mich allein. Das Farbenspiel von frischen grünen Blättern, braunen Baumstämmen und weißem Schnee gefiel mir.

Auf etwa halbem Weg zum Gipfel stieß ich bei der Altkaseralm wieder auf die anderen Wanderer. Sie ist übrigens auch ein sehr gut geeignetes Familienwanderziel.

Gestärkt mit einer sehr leckeren Bärlauchknödelsuppe und meinem obligatorischen alkoholfreien Weißbier machte ich mich auf zum Gipfel. Der in den Tagen zuvor gefallene Neuschnee hatte sich am Hang schon mit dem feuchten Wiesenschlamm darunter vermischt, so dass der Anstieg zusammen mit dem trüben Wetter eine zwischenzeitlich freudlose Angelegenheit wurde. Dafür wurde ich dann aber ganz oben belohnt. Die Wolken rissen auf, der Schnee leuchtete und ich hatte einen großartigen Blick rundeherum auf die Alpen, den Chiemsee, das Inntal. Es war so schön, dass ich gar nicht mehr hinunter wollte. Die Krönung war, dass (gefühlt) ganz knapp über meinem Kopf ein Segelflieger vorbeirauschte. So nah habe ich noch nie einen gesehen. Natürlich wollte ich das Ganze im Bild festhalten, aber bis ich mein iPhone rausgezerrt und die Kamera gestartet hatte, war er schon in weiter Ferne. Wer genau schaut erkennt ihn ganz klein im Bild oben.

Nach einer dreiviertel Stunde trat ich schweren Herzens den Abstieg an. Bis zum Spitzsteinhaus rutschte ich halb, halb fiel ich. Zur Stärkung gönnte ich mir einen Apfelstrudel und einen heißen Kaffee. Ich liebe diese Alpendiät!

Für den Abstieg ins Tal wählte ich dann die andere Route über Mitterleiten. Sie war leicht zu gehen, und so erreichte ich beseelt wieder meinen Ausgangspunkt. Auf der Heimfahrt blickte ich allerdings immer wieder wehmütig auf das Alpenpanorama im Rückspiegel.  Bis zur nächsten Wanderung sollte es auf keinen Fall wieder so lange dauern!

One Comment

  1. Posted 26. Juli 2012 at 07:29 | #

    Hallo Maren, schöner Bericht! Den Spitzstein habe ich immer schon von Norden (Feichteck oder Heuberg) betrachtet und angesehen. Von dieser Seite sieht er wirklich imposant aus.

    Mitte Juni habe ich es dann endlich geschafft auf den Spitzstein zu gehen. Allerdings bin ich von der anderen Seite hochgestiegen und bin – faul wie ich bin – auch bis zur Goglalm hochgefahren. Ich war früh morgens unterwegs. Einfach toll! Ich habe auf meinem Blog eine kurze Beschreibung mit GPS-Track veröffentlicht: http://www.einfachdraussen.info/wandern-spitzstein-von-der-goglalm/

    Martin

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