Eine gute Wanderroute zum Saisonauftakt und vor den Toren Münchens ist die Wanderung auf den Gindelalmschneid. Übrigens auch sehr gut für Familien geeignet. Bei schönen Wetter kann man von dort oben wunderbar auf die Schliersser und Tegernseer Berge schauen. Bei schlechtem Wetter richtet sich der Blick ganz von selbst nach innen – oder auf Details.
Dass ich ein saumäßiges Wetter hatte war also grad recht. Bergan zur Gindelalm steigt man einen gut begehbaren Forstweg hinauf. Ich konnte bestens meinen Gedanken nachhängen und diese sogar nebenbei in meinem iPhone festhalten. Nach einer guten Stunde bin ich auf der Gindelalm eingekehrt. Eigens für mich hatte der Wirt eine Erbsensuppe auf dem Herd. Außer mir war am Ostersamstag bei dem Wetter nämlich niemand nicht unterwegs. Und das nicht nur an diesem Tag, sondern auch schon am Tag davor. So lange allein gelassen brach aus dem Gindelalmöhi ein Redeschwall heraus, dass ich nach einem Teller Suppe und einem Weißbier seine gesamte Lebensgeschichte kannte.
Gestärkt stapfte ich eine Stunde später durch tiefen Schnee und dichten Nebel auf den Gindelamschneid. Weil ich keinen Ausblick in die Ferne hatte konzentrierte ich mich auf den Weg vor mir und entdeckte immer mehr kleine Details. Die Natur ist ein Wunder der Geometrie, der Farben und Muster. Alle paar Minuten zückte ich mein iPhone, um neue Motive abzulichten. Ganz nebenbei entstand die Idee, diese Farben und Formen künftig Freitag vormittags malerisch umzusetzen. Kühe habe ich wohl genug gemalt. Dann würde mich ein Passion Project zum anderen inspirieren. Diese Vorstellung gefällt mir!
Der Abstieg erfolgte dann über die Kreuzbergalm und den Prinzenweg zum Ausgangspunkt am Hennerer Hof in Breitenbach, wo ich mir Angelikas frisch gebackenen Apfelkuchen gegönnt habe. Diesen Abstecher unbedingt noch einplanen!
