10 Fragen an Katja Bartholmess

Katja Bartholmess ist Serien-Entrepreneurin. Sie verfügt über eine gesunde Mischung aus Ambition und Größenwahn. Inspirierend nachzulesen im besten deutschsprachigen Businessblog für Frauen „Business for Pussies“. Ihr nächstes Unternehmen steht in Deutschland und USA gleichzeitig in den Startlöchern und verspricht „Gimme gorgeous – Salon magic delivered“ – gewohnt ambitioniert und ein bisschen größenwahnsinnig. Can’t wait!

 

Mit welchen drei Worten würden Sie sich beschreiben?

Gets. Shit. Done.

Was begeistert Sie am allermeisten an Ihrem Business?

Es war eine eine Dekade lang mein Business, für meine Kunden in den Bereichen Beauty, Lifestyle und Digital wegweisende Strategien rund um Markenaufbau und Kommunikationen auf- und umzusetzen. Positionieren und die emotionale Verbindung zwischen dem Produkt und dem Menschen zu schaffen. Schon in diesen zehn Jahren hat sich durch die Technologisierung des Alltags und die sozialen Medien so viel so grundlegend geändert, dass es ein konstanter und rasanter Entwicklungsprozess war, an dem ich mit beteiligt war.

In diesem Jahr habe ich bei meiner Markenmanagamentfirma The Brooklyn Family jedoch die Tür abgesperrt, mich von meinen Partnern verabschiedet und mich auf digitale Startup-Pfade begeben. Etwas, was ich so oft an der Seite meiner Kunden getan habe. Es ist eine Plattform und eine App, die meine beiden grossen Businesslieben vereinen: Die Beauty(service)branche und die Techbranche. Da ist die Begeisterung vorprogrammiert und mein Startupfieber ist riesig.

Wer oder was inspiriert Sie?

Mich inspiriert der Erfolg und der Mut anderer Menschen. Wenn du, metaphorisch gesehen, durch eine Tür gehst, die ich für verschlossen hielt, dann ändert das meine Perspektive. Wenn sie für dich offen ist, kann sie sich für mich auch öffnen. Denn ich gehe davon aus: Wenn jemand mit seinen oder ihren normalmenschlichen Möglichkeiten etwas erreichen oder sich trauen kann, dann kann ich das zumindest theoretisch auch. Und ob ich es in der Praxis erreiche, liegt dann an mir und meinem Einsatz.

Diese Sichtweise hatte enorme Auswirkungen darauf, wie ich mein Leben lebe. Es fing an, als ich 20 war. Da hörte ich, dass eine entfernte Cousine gerade nach einem Jahr London nach Deutschland zurück gekehrt ist. Wie bitte? Man kann einfach so in ein anderes Land ziehen? Ich war keinen Monat später selbst in London. (Und dann in Südafrika, in New York, in Tokio. Mittlerweile lebe ich in New York.)

Selbst dass ich mich direkt nach der Uni selbstständig gemacht habe, liegt an  so einem Erlebnis. Wie, man kann einfach sein eigenes Business starten? Okidoki!

(Ich habe das hier auf meinem Blog Business for Pussies beschrieben: http://businessforpussies.com/2013/02/08/danke-fur-deinen-erfolg/)

Aus welchem Fehler haben Sie am meisten gelernt?

Meine Fehler sind wie meine Kinder. Ich kann doch da nicht einfach einen als den Lehrreichsten deklarieren! Aber im Ernst: Ich mache ständig neue Sachen, ich mache also ständig Fehler.

Die meisten Fehler passieren, wenn ich gegen meine Intuition gehe. Meine Intuition ist meine geheime Superkraft. Ich würde also gern lernen, ihr voll und ganz zu vertrauen und zu kieken, was dann passiert. Ist leichter gesagt als getan.

Wer sind Ihre Wunschkunden?

Als ich in Strategie und Kommunikation gemacht habe, mochte ich mutige Kunden am liebsten. Ich habe Neupositionierungen geliebt, dass machen nur die mutigen CEOs und CMOs.

Was bedeutet für Sie Erfolg?

Mein Glück selbst zu schmieden. Menschen, vor allem Frauen, zu inspirieren und zu ermutigen. Mich inspirieren und ermutigen lassen, vor allem von erfolgreichen Frauen. Und ich möchte eine der “Women in Digital Business” werden, von denen man in Business Punk und Fast Business liest.

Welche Marketingmaßnahme kam oder kommt am besten an?

Puh. Gute Frage. Ich war sehr happy, Clarins auf dem Weg zur “Content Producer Brand” zu begleiten und habe mit ihnen einen Spa-Hotel-Guide entwickelt, der in die dritte Auflage ging und mit jeder Auflage umfangreicher wurde.

Ihr liebstes Social Media Tool?

Schon wieder eine Frage nach dem Lieblingskind! Ich mag so ziemlich alles, was mir erlaubt, mein Mitteilungsbedürfnis zu befriedigen, meine Neugierde zu stillen und mit meinen lieben Menschen rund um die Welt in Kontakt zu bleiben.

Welche Frage sollte sich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer mindestens einmal stellen?

Für mich ist diese Frage ein Gedankenspiel: Wenn dein Unternehmen 5 Millionen Euros bekäme — free cash flow, no strings attached — was würdest du tun?

Diese Überlegung bläst einem ganz schön den Kopf frei. Wenn der Druck weg ist, man merkt schnell, wo es einen gedanklich hintreibt. Business as usual? Selbes Angebot aber neue Zielgruppen? Alles ganz anders?

Ich bin durch diesen TEDxTalk einer lieben ehemaligen Kunden, der Gründerin und Geschäftsführerin der digitalen Gaming Company goodbeans, Verena Delius, darauf gekommen. (http://www.youtube.com/watch?v=2V7Sc2tORrk)

Die Auswirkungen waren verheerend und wunderbar: Denn es führte zu meinem Startup. Ich habe das Ergebnis (eine digitale Plattform, die Beautysalon-Dienstleistungen mit den lokalen Kundinnen verknüpft) gerade im Juli in New York gelauncht: Gimme Gorgeous (http://www.gimmegorgeous.com/) Hier dreht sich alles darum, dass es auf der einen Seite für Frauen leichter wird, Dienstleistungen rund um die Schönheit bei sich zu Hause oder im Büro in Anspruch zu nehmen und auf der anderen Seite den lokalen Schönheitssalons dabei hilft, neue Umsätze mit lokalen Kundinnen zu erzielen.

Wann und wo trinken Sie Ihren Espresso am liebsten?

Mein Espresso ist ein Cafe con Leche und den besten gibt’s in der Cafeteria La Mejor, meinem Lieblingscafé in Brooklyn in New York. (http://cafelamejor.com/)

 

Comments (3)

  1. „Für mich ist diese Frage ein Gedankenspiel: Wenn dein Unternehmen 5 Millionen Euros bekäme — free cash flow, no strings attached — was würdest du tun?“

    Die Frage ist so alt und doch erstaunt es mich immer wieder wie wenig Menschen darauf eine Antwort parat haben.
    Ich persönlich habe die Antwort darauf in mein kleines Büchlein geschrieben in das ich ab und wann reinschaue und sofort beginne leicht zu schmunzeln. Witzig was man doch schreibt wenn man mal seine Gedankensperren niederreißt. Solches Denken macht frei und schafft Platz für das Wesentliche. Und ist es nicht das was wir alle suchen – das Wesentliche in unserem Leben.

    Eine schöne Kategorie diese 10 Fragen – das sieht man immer öfter im Netz.

    Gruss Klaus

    • Maren Martschenko

      Vielen Dank, Klaus! Nun bin ich neugierig geworden: Verändert sich die Antwort mit der Zeit oder bleibt es die gleiche?

      Mir wurde die Frage auch schon gestellt. Meine Antwort darauf lautet: Ich würde nichts anderes machen. Mein Erfolg als Berater steht und fällt nicht mit dem Cashflow, sondern mit dem Flow an Energie und guten Ideen. Beides lässt sich mit Geld nicht kaufen 🙂

  2. […] 10 Fragen an Katja Bartholmess Maren Martschenko (@zehnbar) in Martschenko Markenberatung: Katja Bartholmess ist […]

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